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Der Besuch der ILA 2004 in Berlin-Schönefeld via Schönhagen
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Am 14.05.2004 sollte es mit 2 Freunden losgehen auf die ILA nach Schönefeld. Aus der Erfahrung von 2002, daß in Schönefeld der Bär steppt, haben wir uns entschlossen nicht in Schönefeld einen Slot zu beantragen,
sondern der Werbung des Verkehrslandeplatzes Schönhagen (EDAZ) als offizieller Partner der ILA zu folgen und dorthin zu fliegen, die Maschine dort abzustellen und mit dem angebotenen - und bei Kauf der ILA-Karte am
Platz kostenlosen - Shuttle-Service zur ILA zu fahren. Die Flugplanung war abgeschlossen, die Maschine, eine Beach Sierra (B 24 R) mit Einziehfahrwerk und Verstellprop, gechartert und das Wetter spielte auch mit.
Also ging es um 0521 UTC in Leer-Papenburg los.
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Nach dem Start stiegen wir auf 2500 ft, unsere gewählte Reiseflughöhe, und meldeten uns für Verkehrsinformationen bei FIS Bremen an. Während des Fluges bei strahlendem Sonnenschein hörten wir bereits auf der
FIS-Frequenz, wie eine Maschine nach der anderen sich ebenfalls bei FIS meldete mit dem Ziel Schönefeld oder Schönhagen. Es war also mit größerem Betrieb in Schönhagen zu rechnen. Dieser Eindruck verstärkte sich
noch als wir an FIS Berlin weitergereicht wurden.
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Dennoch gestaltete sich der Anflug auf Schönhagen recht locker. Die Bitte um Direktanflug der 07 wurde positiv beschieden und so landeten wir problemlos und ohne Verzögerung. Der im Internet versprochene FollowMe
war gerade bei den Abstellplätzen und so bekamen wir die Anweisung in Richtung des FollowMe auf die Wiese zum Abstellen zu rollen. Am Abstellplatz war auch gleich ein Einweiser zur Stelle, der uns in unsere
Parkposition einwies. Nach Abstellen der Maschine wurden wir dann vom FollowMe zum Flugplatzgebäude gefahren.
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Dort angekommen fiel uns die Warteschlange am ILA-Ticket-Schalter sofort ins Auge. Wir beschlossen uns zu teilen. Einer stellt sich am Schalter an und ein Anderer am Tresen der Abfertigung, um die Landezeiten und
das weitere Procedere bezüglich der Begleichung der Lande- und Abstellgebühren zu erfragen. Letzteres war schnell erledigt. Bezahlung bei Abflug und - nach einem kurzen Blick auf den Computer - 0708 UTC war die
Antwort.
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Aber der Kauf der Tickets erwies sich für die Dame hinter dem Schalter bei diesem Andrang (10-15 Personen) als mittelprächtiges Problem. Es musste das ILA-Ticket kassiert und herausgegeben werden, dann das
selbstgedruckte nummerierte Shuttle-Ticket. Die Ticketnummern mussten in eine Liste eingetragen werden zur Ermittlung der Auslastung der Shuttle-Busse (2x 22sitzer; 2x VW-Bus). Eine weitere Liste nahm die
gewünschten Rückfahrzeiten auf und diese mussten auf der Rückseite der Tickets notiert werden.
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Nachdem auch dieses Verfahren abgeschlossen war, begaben wir uns anweisungsgemäß vor den Haupteingang, wo die Shuttle-Busse warteten. Die Frage wann den der Bus abfahren würde wurde mit 1000 LT angegeben.
Allerdings würden vielleicht die VW-Busse früher fahren. Es sah so aus als müssten wir uns mit den Fahrern selbst einigen wie es denn nun weiter ginge. Der weitere Versuch mittels Fragen Klarheit in die Sachlage zu
erhalten scheiterte allerdings an Antworten wie “Ik wes och nich’ wie dett weiterjeht”. Nach einiger Wartezeit meldete sich dann tatsächlich der Fahrer eines VW-Bus er hätte noch 3 Plätze frei und würde nach
Besetzten der selben sofort losfahren. Diese Aussage wiederum löste einen Run auf diese Plätze unter den wartenden Fahrgästen aus. Die Ruhe wurde erst wieder hergestellt nachdem von uns der Vorschlag gemacht wurde
anhand der Ticketnummern die Reihenfolge der Abfahrt zu ermitteln. Welch Glück es traf uns. Also besetzten wir die drei vakanten Plätze und los ging’s.
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Als noch größeres Glück erwies sich die Tatsache, daß wir einen ortskundigen Fahrer erwischt hatten, der die Staus auf den Zufahrtstrassen zur ILA zu umfahren in der Lage war. Er teilte uns auch mit, das die
Fahrer der 22sitzer eben diese Ortskenntnis nicht besaßen und somit mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nun im Stau stehen würden. Nach einer halben Stunde erreichten wir so über Schleichwege ohne Stau
das ILA-Gelände in Schönefeld. Hier angekommen teilte uns der Fahrer noch mit, daß wir uns doch bitte um 1700 LT (die gewünschte Rückfahrzeit) an dieser Stelle wieder einfinden mögen, er würde uns dann wieder zurück
nach Schönhagen bringen.
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Mit den besten Wünschen für einen schönen Tag entließ er uns dann auf die ILA. Bei schönstem Wetter genossen wir den Rundgang über die ILA und die Flugvorführungen. Gegen 1645 LT fanden uns am vereinbarten
Treffpunkt wieder ein. Unser Fahrer war auch bereits da und wir dachten er würde uns nun wieder nach Schönhagen fahren. Weit gefehlt!! Er eröffnete uns, er müsse zunächst die auf 1630 LT gebuchten Fahrgäste
zurückbringen. Gesagt, getan und weg war der VW-Bus und kein anderer Bus in Sicht. Er hinterließ ca. 15 ratlose Personen, die um 1700 LT nach Schönhagen gebracht werden wollten.
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Gegen 1655 LT tauchte dann eine junge Dame auf, die uns Wartenden mitteilte, daß in ca. 10 Minuten ein 22sitzer erscheinen würde, der uns dann nach Schönhagen bringen würde. Die wartende Menge vergrößerte sich
zunehmend und es war bereits jetzt klar, daß der 22sitzer nicht ausreichen würde alle wartenden Personen nach Schönhagen zu bringen. Außerdem verbreitete sich das Gerücht es wäre ein Bus um 1600 LT mangels
Fahrgästen leer(!) nach Schönhagen abgefahren.
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Um 1700 LT wurde die Frist für das Erscheinen des Busses um weitere 10 Min seitens der organisierenden Dame verlängert. Mir schwante Böses und ich setzte den Flugleiter meines Heimatflugplatzes telefonisch von der
zu erwartenden Verspätung in Kenntnis. Da aber das Ausmaß der Verspätung noch nicht absehbar war, vereinbarten wir, ich möge ihn kurz vor dem Start in Schönhagen anrufen, damit er sich darauf einstellen könne.
Er wäre bis 1700 UTC am Platz und sonst möge ich ihn unter seiner Privatnummer anrufen. Er würde dann wieder kommen und uns reinlassen.
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So ging es weiter bis 1740 LT. Die wartende Menge wurde immer aufgebrachter und die Piloten immer gereizter, da sie, wie auch wir, befürchten ihren Heimatplatz nicht mehr vor der Schließung zu erreichen. Einige
fingen bereits an laut darüber nachzudenken, ob sie nicht in Schönhagen übernachten müssen.
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Der löbliche Versuch der, die Mißstände vor Ort verwaltenden Statthalterin des Flugplatzes Schönhagen, nun die von der Schließung des Heimatplatzes bedrohten Besatzungen als erstes in den endlich gegen 1750 LT
erscheinen 22sitzer zu bugsieren scheiterten kläglich am ausgeübten Faustrecht der wartenden Personen. Es kam wie es kommen musste. Im Bus befanden sich mehr Personen als Sitzplätze. Der Busfahrer weigerte sich
abzufahren solange nicht die überzähligen Personen, die keinen Sitzplatz hatten, wieder ausgestiegen waren. So waren wir denn endlich um 1800 LT abfahrbereit, aber der FollowMe, der uns zum Tor bringen musste,
bereits mit einem anderen Fahrzeug unterwegs. Also wieder warten.
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Der zurückkehrende FollowMe hatte jetzt einen weiteren 22sitzter und die zwei VW-Busse aus Schönhagen im “Schlepp”, was bei uns den Eindruck aufdrängte, daß die Busse erst um 1700 LT in Schönhagen losgeschickt
worden waren. Weiterhin erwies sich die Aussagen unseres Fahrers von heute morgen als richtig. Unser jetziger Fahrer hatte keine Ortskenntnis, so das er also der beschilderten Route folgte, die uns auch prompt in
den Abfahrtstau führte. Mit dem Ergebnis weiterer 30 Min Verspätung. Als wir dann gegen 1900 LT in Schönhagen eintrafen bildete sich schnell wieder eine Schlange vor dem Abfertigungsschalter, so daß wir beschlossen
uns wiederum zu teilen. einer kümmert sich um die Abfertigung und ich mich um die Wetterberatung. Nachdem alles soweit fertig war begaben wir uns per Pedes zum Flugzeug, da weit und breit kein Fahrzeug für den
Transport zur Maschine zu sehen war.
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Auf dem Weg zum Flugzeug sahen wir, daß sich bereits ca. 10 Maschinen im Line-up für den Start auf dem Taxiway befanden. Also Rundgang um die Maschine, Checkliste abarbeiten, Flugleitung in Leer anrufen, Motor
starten, alle weiteren Checks im Rollen und Line-up für den Start. Die meisten Piloten erwiesen sich als disziplinierte Funker und die Flugleitung als im Massenandrang erfahren, so daß ca. jede Minute eine Maschine
von der 25 abhob. Wir hoben um 1721 UTC ab. Der Wechsel zur FIS-Frequenz offenbarte den Megastress für den Controller. Der hatte innerhalb von Minuten ca. 20 Maschinen zu betreuen und lehnte bereits
Verkehrsinformationen ab. Wir beschlossen also seinen Stress nicht weiter zu vergrößern und uns nicht anzumelden sondern lediglich Hörbereitschaft zu halten. Mit dem Wind auf der Nase flogen wir in 2500 ft in die
untergehende Sonne gen Heimat und hofften diese noch vor SS+30 zu erreichen. Da ich als verantwortlicher Pilot über die Nachtfluggenehmigung verfüge und die Bahn in Leer befeuert ist, wäre eine spätere Landung kein
Problem gewesen, aber wir hatten keinen Flugplan und eine Nachtlandung hätte neben der bereits zu zahlenden PPR-Gebühr in Höhe von EUR 40,-- weitere Kosten verursacht.
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Um 1921 UTC (SS-1) setzten wir wohlbehalten in Leer auf. Was blieb war der Ärger mit dem Vercharterer, der auf unsere Ankunft gewartet hatte, zusätzliche Kosten für PPR-Gebühren und die Erkenntnis beim nächsten
Besuch der ILA in Schönefeld nicht der verlockenden Werbung des Flugplatzes Schönhagen zu folgen, sondern entweder direkt nach Schönefeld, oder, soweit er dann noch existiert, nach Tempelhof zu fliegen und von dort
für 5,-- EUR pro Person mit einem Shuttle nach Schönefeld zu gelangen.
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Um mich nicht nur im deutschen Luftraum bewegen zu dürfen, sondern vielleicht auch mal ins benachbarte Ausland zu fliegen, reicht das beschränkt gültige Flugfunkzeugnis BZF II nicht aus. Das BZF I musste her.
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Die Gelegenheit ergab sich als ich Zeuge eines Gespräch zwischen einem Fluglehrer und seinem Schüler wurde, wo es um den Erwerb des Flugfunkzeugnisses BZF I ging. Die Gelegenheit beim Schopfe packend, meldete ich
mich als weiterer Interessent für eine solche Schulung. Der Flugschüler brachte die Idee auf, die Schulung in Form eines Seminars auf Baltrum zu gestalten, wo er ein Ferienhaus betreibe. Ich hinterließ meine Adresse
für weitere Kontakte.
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Nach einiger Zeit erhielt ich Post von dem Fluglehrer Helmut Erdmann, mit der er mich zu einem BZF I -Seminarwochenende am 25. - 26. 06. 2004 auf Baltrum einlud. Ich nahm dankend an. Auch meine Frau fand
Interesse an einem netten Wochenende auf Baltrum. Es war kein Problem die Unterkunft entsprechend zu erweitern. Also war der Entschluß schnell gefasst mit dem Flieger nach Baltrum zu gelangen.
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Zwei Tage vor Antritt der Reise meldete sich einer der Seminardozenten, ob ich noch einen Teilnehmer mitnehmen könnte. Auch das war kein Problem, da die gecharterte Fuji FA 200 als Viersitzer noch über zwei freie
Plätze verfügte.
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Am Tage des Abflugs herrschte Wind mit 20kt in Böen bis 35 kt aus 270°. Glücklicherweise hatten wir auf beiden Runway’s den Wind auf der Nase, so das weder der Start in Leer (27) noch die Landung auf
Baltrum (28) ein Problem darstellte. Da die Bahn auf Baltrum mit 360m recht kurz ist, flogen wir mit minimum Speed 70kt die Bahn auf Baltrum an. Groundspeed 35kt. Auf der Schwelle aufgesetzt, hatten wir
nach ca. 70m Taxispeed. Wir rollten auf die Parkposition, vertäuten die Maschine und begaben uns in die Flugleitung, wo wir von unserem Gastgeber mit einem Glas Sekt empfangen wurden.
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Nach und nach trudelten alle fünf avisierten Maschinen ein und das Seminar war komplett. Wir bezogen Quartier und durften uns des Abends unter ortskundiger Führung bei einer “Vorlesungen
Wirtschaftskunde” aklimatisieren.
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Am nächsten Morgen ging es dann um 9:00 Uhr LT los. Zunächst wurden die Englischkenntnisse der sieben teilnehmenden Aspiranten durch englische Beantwortung englisch gestellter Fragen getestet. Dieser
Test fiel zur
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Zufriedenheit der anwesenden Dozenten aus.So das wir alsbald in zwei Gruppen eingeteilt wurden um An- und Abflüge von verschiedenen Verkehrsflughäfen in englischer Sprache zu üben. Die nicht
fliegende Begleitung verbrachte einen sonnigen Tag auf der Insel. Am Abend war dann wieder “Wirtschaftskunde” mit fliegerischem Erfahrungsaustausch angesagt. Am nächsten Tag wieder An- und Abflüge in
englisch in Gruppen. Die Dozenten hatten die Gruppen getauscht, so lernte man auch mit einem anderen “Controller” zurecht zu kommen.
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Mein weiterer Dank gilt Helmut Erdmann und Arnold Abram für die Organisation und Unterbringung.
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Am 19.07. 2004 lag der Prüfungstermin bei der RegTP in Bremen an. Dieter Göpel hatte der Seminargruppe ob des langen Zeitraums zwischen Seminar und Prüfung dankenswerter Weise angeboten, zur Einstimmung auf die
Prüfung noch einen Funkdurchgang mit der Gruppe vor dem Prüfungstermin durchzuführen. Wir trafen uns demgemäß fast alle in Bremen um 10:00 LT. Ein Abflug und ein Anflug stimmten uns auf die bevorstehende Prüfung ein.
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Die Prüfungsergebnisse belegen die Effektivität dieser Lernform. Von 7 Teilnehmern haben alle 7 bestanden. Hierfür nochmals vielen vielen Dank an alle Organisatoren und Lehrenden insbesondere an Dieter Göpel, der
mit sehr viel Engagement uns die Sicherheit und die Kenntnisse für diese Prüfung vermittelt hat. Möge sein Engagement und Wissen noch vielen Flugschülern erhalten bleiben.
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